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Edmund Schönenberger

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Anhang 2:

Das Berufsverbot

Eingabe an Aufsichtskommission über die Rechtsanwälte, Obergericht Zürich

 

 

Edmund Schönenberger

Bauer

Postfach 129, CH-8153 Rümlang

 

 

 

Datum des Poststempels

 

 

 

KR980200    

 

 

Aufsichtskommission über

die Rechtsanwälte

Obergericht

8023 Zürich

 

 

Obergericht des Kantons Zürich gegen Edmund Schönenberger

Ziffer: 1  2  3  4  5  6

 

 

1. Ich habe einmal überschlagsmässig ausgerechnet, wieviele Menschen ich während meiner rund 25-jährigen Anwaltstätigkeit in der Schweiz beraten oder vertreten habe: Es sind weit über zehntausend. Im von mir 1975 mitbegründeten Anwaltskollektiv habe ich anfänglich dreimal - sogar samstags - und später bis zur Umgestaltung anfangs der heissen Achtzigerjahre einmal pro Woche Rechtsauskunft erteilt. Als die Schaufenster klirrten und die Blutgeldmetropole brannte, pilgerten die Bewegten, häufig ofenfrisch aus der U-Haft entlassen, in Scharen zu uns, sodass wir nach KollegInnen Ausschau halten mussten, um den Ansturm zu bewältigen. Der Verein Rechtsauskunftsstelle Anwaltskollektiv entstand, welcher heute über 70 Mitglieder zählt. Bis 1993 konnte ich den Rhythmus meiner Auskunftstage auf einmal pro Monat reduzieren. Wenn immer jedoch das Wartezimmer von Ratsuchenden überquoll, bin ich pikettmässig eingesprungen. Im Durchschnitt der Jahre haben - wie die ge-nau geführte Statistik ausweist - rund 10 Personen pro Nachmittag das Kollektiv aufgesucht. Da wir strikte die Regel beachteten, nie einen wirtschaftlich Stärkeren gegen einen wirtschaftlich Schwächeren zu vertreten, ergab sich daraus auch die Struktur der Klientele: ArbeitnehmerInnen, MieterInnen, Entmündigte, AusländerInnen, Straf-, psychiatrisch oder sonstwie Verfolgte.

Im Schnitt kam pro Tag mindestens ein Zwangspsychiatrisierter in die Beratung. Anfänglich habe ich mich geweigert, ihren Schilderungen überhaupt Glauben zu schenken. Nach etlichen Konsultationen und nachdem ich Gelegenheit hatte, Anstaltsakten zu studieren, wurde mir schlagartig klar, dass da etwas ganz gewaltig faul im Staate war. Die enorme Belastung durch die Strafverteidigungen, auf welches Gebiet ich mich bald einmal spezialisiert hatte, verunmöglichte mir jedoch, Zwangspsychiatrisierte mehr als sporadisch zu vertreten. Gleich zu Beginn habe ich mir aber vorgenommen, dieses heisse Eisen eines schönen Tages anzupacken. 1984 habe ich den berühmten K.W. aus der Rheinau gepaukt, obwohl alle Instanzen bis und mit Bundesgericht unisono behauptet hatten, mein Klient könne nur unter hohen Dosen von Neuroleptika und nur in einer Anstalt leben. In den Akten steht schwarz auf weiss nachzulesen, dass seine Internierung ad calendas graecas geplant gewesen war. Ich habe sie alle Lügen gestraft. Nacheinander bin ich mit sechs Journalisten zu ihm gereist. Eine Woche nach einem kritischen Brief des Chefredaktors des "Beobachters" an den Chefarzt der Rheinau ist er entlassen worden. Seit 14 Jahren schon erfreut er sich unangefochten seiner Freiheit.

 

1987 habe ich meinen 1975 gefassten Vorsatz umgesetzt und PSYCHEX gegründet. Von den über 7000 aktuell oder irgendeinmal von einer Zwangspsychiatrisierung betroffen gewesenen Menschen aus der ganzen Schweiz, welche sich bis heute an mich persönlich oder an den Verein gewendet haben, habe ich, da ich ihn bis Ende 1994 praktisch allein geführt habe, über 4000 selber angehört. Alle meine Besuche in den Anstalten zusammengezählt, habe ich Wochen dort verbracht. Mehrere Hundert internierte Vereins- oder PrivatklientInnen habe ich eigenhändig gegenüber den Anstalten oder den zuständigen Gerichten verteidigt und dabei Einblick in sämtliche Einzelheiten der Fälle gewinnen können. Über ein halbes Dutzend Herausgeboxte habe ich monatelang bei mir zuhause beherbergt.

 

Da meine KlientInnen, welche Sache es auch immer betraf, jeweils sofort gespürt haben, auf welcher Seite ich gestanden bin, haben sie mir uneingeschränktes Vertrauen entgegengebracht. Als "mutistisch" Etikettierte beispielsweise, welche die Organe der Zwangspsychiatrie eisern angeschwiegen haben, haben sich mir ohne weiteres offenbart. Ich wusste meistens mehr, als was in den Akten stand. 

 

Aber nicht nur von meinen KlientInnen bin ich aus erster Hand umfassend informiert worden. Es galt, auch ihre GegnerInnen scharf zu beobachten und in Schach zu halten. Häufig waren Dritte involviert. Sozusagen als Abfallprodukt meiner Tätigkeit habe ich über das wohl effizienteste und zuverlässigste Spitzelsystem verfügt, welches man sich überhaupt nur vorstellen kann. Die ausgezeichnete Qualität meiner Informationsdienste habe ich vergleichen können, als der Staatsschutzskandal aufgeflogen ist. Ich habe mein dickes eigenes und Dutzende weitere Dossiers eingesehen. Wiewohl diese Verbrecher jahrelang meine privaten und beruflichen Telefongespräche abgehört und notiert hatten, waren sie nicht in der Lage, alle Zusammenhänge auszuspionieren. Die Protokolle blieben stümperhaftes Bruchstück- und Flickwerk.

 

Im Nachhinein staune ich selber darüber, mit welch sicherem Instinkt und ausgeklügelter Umsicht ich meine Leben geplant und umgesetzt habe. Während ich durch die schweizerischen Erziehungsanstalten geschleust worden bin, musste ich mein Brot grösstenteils selber verdienen. Nebenbei habe ich daher rund ein Dutzend Berufe ausgeübt. Ich arbeitete - um nur einige zu nennen - bei Bauern, auf verschiedenen Versicherungen, als Lehrer, Automechaniker, auf Baustellen. Rund zwölf Jahre bin ich aushilfsweise Taxi gefahren. Vom Stinkreichen mit widerlicher Kronenhallenausdünstung bis zum -besoffenen, nach billigem Fusel Duftenden habe ich jede Sorte Mensch in der Gegend herumgekarrt. Die Marktforschungsabteilung des umsatzstärksten Detailhändlers der Schweiz habe ich gezielt auserkoren, um die Innereien eines Grossunternehmens auszukundschaften und zu analysieren. Ich kenne die Machenschaften, womit die Menschen zum Konsum verführt und schamlos ausgebeutet werden, bis ins einzelne. Von der gleichen Absicht geleitet, nämlich meine Nase in alles hineinzustecken, habe ich an der ETH den interdisziplinären Nachdiplomkurs über Probleme der Entwicklungsländer belegt, mit welchem ein Einsatz in Afrika verbunden war. Ich habe mir alle offiziellen "Weisheiten" verzapfen lassen und die koloniale Sklavenhaltermentalität der Imperialisten vor Ort studiert.

 

Bevor ich meinen Fernseher zum Abfall geworfen und die Zeitungsabos gekündigt habe, habe ich selbstverständlich aufmerksam auch die von den Medien aufbereiteten Nachrichten mitverfolgt. Da ich Gelegenheit hatte, die Differenz zwischen Wirklichkeit und journalistischer Klitterung der Geschehnisse an Dutzenden von Berichterstattungen in meinen eigenen Fällen genauestens nachvollziehen, habe ich die Kunst bald bestens beherrscht, die propagandistische Spreu vom Weizen zu scheiden.

 

Die Wirklichkeit auf dieser Welt zu erschliessen, ist vergleichbar mit dem Setzen scheinbar nicht zusammenpassender Steinchen eines vollständig zerstörten Mosaiks. Am Anfang ist es schwierig, die Teile einzuordnen. Gegen Ende aber, wenn die Konturen des Bildes sichtbar werden, finden die fehlenden Stücke automatisch ihren Platz. Der streng forschende und ewig strebend sich bemühende Mensch hat eine Lebensspanne lang Zeit und Gelegenheit, Raum und Zeit zu entdecken und ihre Rätsel zu entschlüsseln. Ohne falsche Bescheidenheit kann ich für mich in Anspruch nehmen, die Welt - soweit überhaupt menschenmöglich - durchschaut zu haben.

Die Deklaration der westlichen Länder zu Volksherrschaften habe ich als den wohl gelungensten Betrug der Menschheitsgeschichte entlarvt.

 

 

Mein Urteil über diese Staaten ist vernichtend. Nicht dass ich jetzt frühere Zeiten oder andere Erdteile in den Himmel loben will. Die Babylonier, Ägypter, Griechen, Römer, Hunnen, Russen, Türken, Spanier, Franzosen, Engländer, Deutschen und Amerikaner haben die Welt mit roher Gewalt beherrscht. Aber dann kam die Zäsur, der Quantensprung! Nicht nur mehr spielten das bisschen, seit Adam und Eva gehortete Gold, Silber und die Edelsteine eine Nebenrolle, sondern jetzt wurden ganze Wälder abgeholzt, um obendrein jeden Quadratmeter Land, die übrigen Schätze des Bodens, alle beweglichen und unbeweglichen Sachen, sämtliche Dienstleistungen und jeden Liter Trinkwasser in Papiergeld zu verwandeln. Gold ist endlich, die auf die Noten gedruckten Zahlen sind unendlich. Und dieses Geld regiert jetzt die Welt. Wenn ich von p?o?tos und von ??ate?v spreche, meine ich diese neue Dimension, die das Jahrhundert der Banken zum blutigsten der Weltgeschichte gemacht hat. Der Totalitarismus in einer Bananenrepublik vermag keine Atombombe aus der Tüte zu zaubern. Das haben nur die gen Westen ausgewanderten Nachfahren der Firma Gutenberg & Söhne GmbH geschafft.

Ich habe nachgewiesen, dass in der Schweiz an zehntausenden Strafverfolgten Verbrechen gegen deren Menschenrechte auf Freiheit verübt worden sind, weil eine Vorführung vor den Haftrichter unterblieben ist. Unbestreitbar ist auch, dass bis 1981 Hunderttausende von Menschen in psychiatrischen Anstalten versenkt worden sind, ohne dass sie die Möglichkeit hatten, ein Gericht anzurufen. Die Schweizer waren schlimmer als die Russen! Fest steht ferner, dass den Eingesperrten systematisch und ohne genügende gesetzliche Grundlagen heimtückische Nervengifte aufgezwungen oder mit Gewalt injiziert worden sind. Nicht selten wurden ihnen elektrische Stromstösse durch den Körper gejagt, wurden sie kastriert, sterilisiert oder wurden ihnen die Hirnlappen durchgetrennt. Jede Internierung hat faktisch sämtliche Menschenrechte ausser Kraft gesetzt. In den von mir persönlich verteidigten Fällen habe ich - soweit es sich um psychiatrische Verfolgungen gehandelt hat - keinen einzigen erlebt, bei welchem die Schwere des Eingriffs in die Rechte des Betroffen in einem angemessenen Verhältnis zum jeweiligen Anlass gestanden ist.

 

Die Lage der Nationen ist jämmerlich. Die Masse der Untertanen wird über Arbeits-, Miet- und Kaufverträge nach allen Regeln der Kunst gerupft, im Müll, Schrott und Schund erstickt. Ihre Klagen liegen mir noch heute in den Ohren. Von Lebensqualität kann keine Rede sein. Schon bald die Hälfte der Menschen vegetiert isoliert und anonym in den Einzelzellen der Renditenhäuser. Der Griff zu "illegalen" und nicht weniger gefährlichen "legalen" Drogen vermindert die Trostlosigkeit keineswegs, sondern verschärft sie.

 

Ich habe die alpengermanische Plutokratie - noch bevor ihre Verbrechen während des letzten Weltkriegs im grossen Stil ans Tageslicht gezerrt worden sind - als Kriegsprofiteurin und als Hure demaskiert.

 

Sprechen wir von den Toten, die in den sogenannten Friedenszeiten anfallen. Es wird geschätzt, dass jährlich weltweit auf eine Million Einwohner rund zweihundert Strassenverkehrstote zu beklagen sind. Die Schweiz liegt über dem Durchschnitt. Zu den "Hochzeiten" des Gemetzels ist die Zahl der Opfer auf weit über zweitausend geschnellt. Auf die letzten fünfzig Jahre und die Weltbevölkerung hochgerechnet sind von den profitgierigen Fabrikanten und ihren Adlaten mehr Menschen umgebracht worden, als im letzten von England, Deutschland und den übrigen Grossmächten angezettelten Krieg. Aber auch an den gefährlichen Arbeitsplätzen sind der Toten Legion. Der dritte und der vierte Weltkrieg gehören bereits der Geschichte an.

 

Reden wir von der Spitze des Eisbergs, von den Toten in den schweizerischen Anstalten. Die Freiheitsberaubungen, die Isolations- und die übrigen Foltermethoden sind existenzvernichtend und treiben unheimlich viele in den Selbstmord. Auch die verabreichten Gifte sind nicht selten tödlich. Genaue Zahlen werden wohlweislich keine veröffentlicht. Von meinen Informanten sind mir jedoch genügend Einzelheiten hinterbracht worden, sodass ich den kursierenden Schätzungen ohne weiteres zustimmen kann: In den Zuchthäusern ist die Selbstmordrate um rund zehn, in der U-Haft um rund vierzig und in den psychiatrischen Anstalten um rund hundert Prozente höher, als beim Durchschnitt der Bevölkerung.

 

Das sagt ja alles.

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2. Mit seiner Anzeige will das Obergericht mich zwingen,  meiner sicheren Überzeugung, wonach die Schweiz eine Diktatur der Reichen, eine Musterplutokratie sei, in welcher sich die Verbrechen gegen die Menschenrechte jagen, abzuschwören.

 

Da kann es lange warten.

 

Vor dreihundert Jahren hätte es mir das Geständnis abzupressen versucht, dass die Sonne um die Erde kreist.

 

E pur' si muove!

 

Sein Ansinnen ist etwa gleich aussichtslos, wie wenn ich ihm befehlen würde, von seiner Auffassung, einen freiheitlich demokratischen Rechtsstaat zu hüten, abzurücken.

So selbstverständlich es für den Staat und die Justiz ist, Menschen als kriminell oder als geisteskrank abzukanzeln, hinter Gitter zu sperren und zu misshandeln, so selbstverständlich ist es für mich, die ins Auge stechenden Verbrechen dieses Staates und seiner Justiz gegen die höchsten Normen anzuprangern.

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3. Ich habe vorhin die Welt mit einem Mosaik verglichen. Bis zum Universitätsabschluss (1970) ist mir 28 Jahre lang von allen Autoritäten und Instanzen das Bild eines freiheitlich demokratischen Rechtsstaates eingebläut worden. So sehr ich mich jedoch bemüht habe, die Steinchen einzuordnen: sie haben nie gepasst. Inzwischen habe ich 28 Jahre lang mit meinen eigenen Sinnen und via die Informationen meiner KlientInnen die Kehrseite der Medaille erforscht. Seit ich die westliche Welt als Diktatur der Reichen anschaue, passen die Teile phänomenal zueinander! Jede neue Information lässt sich problemlos einreihen.

Als Beispiel nehme ich meinen Kasus selbst: Würden die Art. 9 und 10 der Europ. Menschenrechtskonvention gelten, könnte ich unangefochten meine Gegenpositionen vertreten, von Plutokratien, von Verbrechen gegen die Menschenrechte, von aberwitzigen juristischen Konstruktionen oder von Menschen, welche für mich gestorben sind, sprechen. Nun sind aber die Menschenrechtskonventionen nicht aus lauteren Motiven, sondern als Bollwerk gegen den Kommunismus in Szene gesetzt worden. Den eigenen Untertanen sollte vordemonstriert werden, dass nur im Westen, nicht aber im Osten Menschenrechte gelten.

 

 

Zufälligerweise habe ich inzwischen mehrere Jahre in Ostländern gelebt, womit ich haargenau beurteilen kann, welches der beiden Systeme unfreier ist. Keine Frage für mich, dass dies die westlichen Plutokratien sind. Die Oststaaten hier haben weder die finanziellen noch die technischen Ressourcen und schon gar nicht das subtile Know-how, um ihre Untertanen derart an die Kandare zu nehmen, wie das im Westen der Fall ist. Hier ist der Anteil der Bauern an der Bevölkerung noch hoch. Sie versorgen sich praktisch vollständig selbst. Jeder lebt auf seinem Stück Land wie eine Mischung von König und Anarchist. Der Einfluss des Staates auf Tagewerk und Bewusstsein ist gering. Natürlich werden auch die Hiesigen unterjocht, jedoch weniger perfekt.

Der schweizerische Staat hat im letzten Vierteljahrhundert Dutzende von Vorwürfe gegen mich erhoben, weil ich nichts, aber auch gar nicht anderes gemacht habe, als mich frei zu äussern. Damit hat er mir jedes Mal das quod erat probandum frei Haus geliefert, dass er - wie ich immer wieder behauptet habe - eben gerade kein Staat ist, in welchem die Meinungsäusserungsfreiheit und die übrigen Menschenrechte gelten. Er hat präzise so reagiert, wie ich ihn auch qualifiziert habe: Als unfreiheitlicher, undemokratischer Unrechtsstaat, als Musterplutokratie.

 

Damit habe ich den Nagel genau auf den Kopf getroffen. Eine Plutokratie jedoch, welche sich als Demokratie vermarktet, kann unmöglich zulassen, beim Namen genannt zu werden.

 

Das ist ja logisch.

Also musste ich, wenn ich an meinen Überzeugungen festhielt, mit weiteren Verfolgungen rechnen. In weiser Voraussicht habe ich deshalb meinen Anwaltsberuf bis auf zwei noch in der Schweiz hängige Fälle liquidiert und bin Bauer geworden. Damit habe ich zwei Fliegen auf eine Klappe geschlagen: Die Anwaltswächter werden ins Leere stossen und erst noch kann ich mich endlich optimal verwirklichen.

 

 

Dass mein Urteil, meine Einschätzungen und meine Le-bensplanung goldrichtig sind, beweist der weitere Gang der Dinge: Schon hecheln sie wieder hinter mir her!!!

 

Selbst wenn das Verfahren eingestellt werden sollte, unterstreicht schon die Eröffnung die Richtigkeit meiner Darlegungen.

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4. Anträge stelle ich keine; denn ich bin kein Knecht. Es ist evident, dass die Anwaltswächter mangels umfassender Lebenserfahrung, genügendem Wissen und gleich anschliessend noch zu erörternden Gründen absolut unfähig sind, meine scharfen und profunden Analysen nachzuvollziehen. Damit fehlt ihnen schlicht die Kompetenz, über mich zu Gericht zu sitzen.

 

Da sie jedoch sehr wohl der Ansicht sind, ich sei ihrer Jurisdiktion unterworfen, will ich ihnen die Suppe doch ein bisschen versalzen: Ich mache sie darauf aufmerksam, dass sie verpflichtet sind, die Sache öffentlich anzuhören. Ich weiss natürlich, dass sie lichtscheu sind und sie es viel lieber mit dem  mittelalterlichen Geheimprozess halten. Ob sie, beim Strafcharakter ihrer Sanktionen, diese Politik über alle Zeiten werden retten können, wird die Zukunft weisen.

 

Es ist unübersehbar, dass ich eine der offiziellen diametral entgegengesetzte Meinung vertrete. Hier werden meine Verfolger eine kleine Nuss zu knacken haben. Scheinheilig haben sie sich nämlich - wie ausgeführt - zu Garanten der durch Verfassung und Konvention geschützten freien Gedanken, Weltanschauungen und Meinungen erklärt. Ergo müssten sie mir die Freiheit zugestehen, die Schweiz oder Österreich als Plutokratien zu apostrophieren, die von mir georteten Verbrechen gegen die Menschenrechte auch als solche zu bezeichnen und die anderen haarsträubenden Ungereimtheiten in adäquate Worte zu fassen. Nun kenne ich jedoch meine Pappenheimer nicht nur bis auf die Knochen, sondern bis aufs Mark. Nichts einfacheres für sie, irgendeinen juristisch verbrämten Trick aus der Kiste zu ziehen und schon sausen die Stempel auf ihre Siegel nieder. Darin sind sie wahre Meister. Nur: Beeindrucken werden sie mich nicht.

Die sich ewig drängende Machtfrage habe ich auf meine Art beantwortet und gelöst. Bewusstseins-, gefühlsmässig und selbst physisch habe ich mich vom System längst abgekoppelt und mir meine eigene, souveräne Domäne geschaffen. Es verbindet mich nichts mehr mit irgendeinem Staat dieser Welt.

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5. Unabhängig vom vorliegenden Verfahren bin ich daran zu formulieren, warum die subalternen Statthalter der Macht eine umfassenden Systemkritik verdrängen müssen. Andeutungsweise hier nur soviel: Da ich ja mit ihnen die Schulbank gedrückt habe, kenne ich nicht nur ihre Doktrin bis ins letzte Detail, sondern auch ihre Ignoranz. Alsbald sind sie sogar noch halbwegs entschuldigt; denn tatsächlich wissen lange nicht alle, was sie tun. Das schweizerische Erziehungssystem ist eine einzige Gehirnwäsche. Von der Wiege bis zur Bahre werden den Untertanen die ewig gleichen Prinzipien eingetrichtert. Das Volk wird auf "Recht und Gesetz" fixiert, derweil die Herren, unbehelligt von den im Stall angeketteten blöden Kühen, rücksichtslos ihre knallharten Machtinteressen verfolgen, über Leichen gehen und die Welt auf den Kopf stellen.

 

Die Rolle der Richter ist dabei besonders verhängnisvoll. Als überdurchschnittlich Gehirngewaschene ist es alles andere als einfach für sie, das dreckige Spiel zu durchschauen. Da sie mit ihren Entscheiden das ganze Verhängnis mittragen, klebt sofort Blut an ihren Händen. Die blinde Rechtfertigungswut, in welche sie notgedrungen geraten, verstellt ihnen erst recht den Blick auf die Realität. Unmöglich können sie meine Auflistung der Verbrechen nachvollziehen. Falls dem einen oder andern mit der Zeit doch noch ein Lichtlein aufgeht, sitzt er bereits hoffnungslos in der Falle. Die Toten werden nicht wieder lebendig. Ausserdem stürzt er, falls es ihn gelüsten sollte, seine Auftraggeber zu demaskieren, alsogleich von seinem kleinen Podest. Seine "Existenz" ist dahin. Und kaum ein Richter ist bereit, sich zum gemeinen Volk zu gesellen.

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6. Der Begriff "zutrauenswürdig" existiert in der deutschen Sprache nicht. Was allerdings die Plutokraten darunter verstehen, weiss ich sehr wohl. Ihr Zutrauen zu mir schwindet proportional zum wachsenden Vertrauen meiner gebeutelten KlientInnen. Pointiert formuliert könnte ich sagen: von der Aufsichtskommission als würdig erachtet zu werden, beraubt mich meiner Würde.

 

Doch nicht einmal das gilt. Die Sache ist klar: Es ist mir vollkommen wurscht, wie die Zeit urteilt; denn die Geschichte hat ihr Urteil in den Präzedenzfällen längst gesprochen. 

 

 

                              Edmund Schönenberger

 

 

 

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